Der Schutzengel
In einem tief verschneiten Tal in den Alpen.
Es dämmert.
Leicht schimmert die Weihnachtsbeleuchtung durch den fallenden Schnee und der kommenden Finsternis.
Zwei kleine Mädchen stapfen durch den Schnee.
Sie waren bei der Großmutter auf Besuch.
Für die Mutter haben sie am Heimweg noch ein Geschenk gekauft.
Dabei haben Sie die Zeit etwas übersehen.
Nun haben Sie es eilig.
Es wird schon finster.
Sie haben sich am Arm eingehängt. Schnellen Schrittes marschieren Sie die Straße hinauf.
Es schneit in großen Flocken. Die Fußspuren der anderen sind schon zugeschneit.
Keine Leute mehr auf der Straße.
Eng aneinander geschmiegt stapfen sie dahin.
Auf den Mützen und der Jacke liegt schon Schnee.
Unter der Jacke das Geschenk für die Mutter verstaut.
Ein Stückchen noch, und dann den schmalen Waldweg hoch.
Sie beeilen sich, sind schon beim Waldweg.
Es ist sehr dunkel, ein wenig fürchten Sie sich.
Da sehen Sie, im Schnee, eine frische Spur. Muß ein Erwachsener gewesen sein.
Sie gehen weiter, schnellen Schrittes.
Auf einmal steht eine Gestalt vor Ihnen.
Spricht Sie an.
Ahh die Stimme kennen Sie, es ist der Herr Hieblinger.
Ein älterer Mann der vor der Schule immer die Vögel füttert.
"Soll ich euch begleiten" und geht schon mit Ihnen mit.
Die Mädchen sind froh, wollen sich aber beeilen.
Die Vorfreude mit dem Geschenk, treibt Sie an.
Der Herr Hieblinger fragt alles mögliche, komisch.
Er legt die Hand um die Schulter.
Es ist Ihnen unangenehm.
Der Schneefall so dicht man sieht kaum noch etwas.
"Ach wären wir schon zu Hause" denken die Mädchen.
Da, hört man Äste knacken, ein Keuchen oder Pfauchen aus der Entfernung.
Kaum wahrzunehmen.
Es kam näher.
Das Keuchen und Hecheln kam näher, ein Bär? Was ist es? Der Teufel?
Dazwischen hörte man ein dumpfes Stapfen.
Die Kinder wurden immer langsamer.
Sogar Hieblinger fürchtete sich.
Da tauchte es auf aus der Finsternis.
Ein Riese, daneben noch ein zweiter, etwas kleinerer.
Die Kinder blieben stehen.
Das Herz blieb fast stehen, da erkannten Sie es.
Es war ein Pferd und schon hörten Sie die die Stimme von Franz:
"Griaß eich".
Hieblingers Hand rutschte sofort von der Schulter des Kindes.
Franz wohnte am Nachbarhof und die Kinder kannten Ihn gut.
"Wollt`s mitn Ross hamreiten?"
Die Kinder waren sofort begeistert.
"Guat dann hilf i eich auffi" und als Franz bei Hieblinger vorbeiging, sagte er leise zu Ihm ohne dass die Kinder was hören konnte; "Schleich di, heit hast nu an Schutzengel ghabt, aber nächste mal hab i di. Merk da des!!
Hieblinger drehte um und verschwand.
Franz half den Kindern auf das Pferd.
Und los ging`s durch dichte Schneetreiben. Heimwärts.
Nach ein paar Minuten erkannten Sie schon mattschimmernd durch den Schneefall, Licht.
Von Schritt zu Schritt sahen Sie Ihr Elternhaus besser, es war hell beleuchtet.
Durch den Schneefall schimmerten die Lichter am Haus.
Es war wunderschön.
Sogar Franz blieb einen Moment stehen und genoß den Anblick.
Des Weges kam Ihnen schon jemand entgegen gelaufen.
"Oh, Mama, Mama, wir haben eine Überr....". Weiter konnten Sie nicht sprechen, da hatten
Sie Ihre Mutter schon in Arm.
Sie drückte Ihre Kinder und war heilfroh.
Mutter drehte sich zu Franz um nickte und sagte "Danke, ich hoffe Du kommst auf Weihnachtskeks vorbei?
Franz nickt und zog mit seinem Pferd in Richtung Stall.
Die Kinder nahmen die Mutter bei der Hand, Sie hielten Ihre Überraschung nicht mehr aus, und zogen Sie Richtung Haus.
Die Mutter dachte sich "Ach Christkind, ich danke Dir".
G. Weber